Acht Tage Kultur in Deutz
Bei der 8. Runde des Deutzer Kulturfestivals drehte es sich um mehrsprachige Liebe, Alphörner, Kuckucke und Bildgewalt. Zum Start bebte die Drehbrücke.
Das Programm der Kulturwoche
Poetry Slam im b.o.n.
Montag, 01.06. | 19:30 Uhr | Brauhaus ohne Namen
Der Poetry-Slam-Abend ist mittlerweile eine Institution beim Sommerstart. Zum sechsten Mal schickt der Slam-Meister Alexander Bach Nachwuchsdichter ins Wortduell. Die jungen Poeten und Poetinnen kreuzten gekonnt ihre wortgeschliffenen Klingen. Und wie jedes Jahr entschied das Publikum, welche Zunge am schärfsten ist.
Liebe in 4 Sprachen
Dienstag, 02.06. | 20:00 Uhr | Studio m22
Die universale Sprache der Liebe heißt Musik. Nachzuhören an diesem berückenden Abend. Hidir Kalay verzaubert in türkischer Sprache. Toi et Moi stellen unter Beweis, warum Französisch als die Sprache der Liebe gilt. Nicht weniger herzergreifend ist die britische Sängerin Jess Morgan. Und Robin Duns erweitert den Liebesreigen auf Deutsch.
SommerJazz
Mittwoch, 03.06. | 20:00 Uhr | Studio m22
Eine Bläserformation der funky-groovigen Art: Seven Trumpets. Die Kombo fusioniert Jazz, Hip-Hop, Soul, Funk und Marching-Music. Die WZ schrieb: wuchtig. Nicht weniger ungewöhnlich setzen Alpcologne ihre Bläser, genauer gesagt, Alphörner ein. Zwei Alphörner plus die dynamische Stimme der Sängerin Victoria Riccio zimmern eine faszinierende Melange aus Jazz, Weltmusik und Latin. Ganz und gar einzigartig.
Geschichten und Stand-up-Melancholie
Donnerstag, 04.06. | 19:00 Uhr | Gaststätte Köhl
Der literarische Abend drehte sich um Skurriles und Melancholisches, um Sprachkunst und Sprachmelodie. Ute Almoneit eröffnete ihn mit ihren alltagsschönen Geschichten. Später stellte uns Alexander Bach, der ‚King of Uncool‘, sein aktuelles Programm ‚Anonyme Melancholiker‘ vor und verführte uns zu tiefsinnigem Schmunzeln
Serhat Dogan: Kückück – Ein Türke sieht Schwarz-Rot-Gold
Freitag, 05.06. | 20:00 Uhr | Studio m22
Die Culture-Clash-Comedy des Wahl-Kölners kennt keine Verwandten und macht vor nichts halt – noch nicht einmal vor Kuckucksuhren. Die Osnabrücker Zeitung meint, „exzellentes Kabarett“ und Bastian Pastewka sagt: „Dieser Mann ist unglaublich!“ Was sollen wir da noch hinzufügen? Ein Pflichttermin für alle Deutzer.
Ein- und Ausblicke in Raum und Klang
Samstag, 06.06. | 15:00 Uhr | St. Heribert
Eine Reise in die Glockenstube des Ostturms der Kirche St. Heribert.
Wie sieht es im Glockenturm aus? Wer ist die „Dicke Anna“? Wie entsteht der voluminöse Klang einer Kirchenglocke? Die Führung durch den Glockenturm der St. Heribert Kirche gab Einblicke ins geheime „Innenleben“ des Gotteshauses und in die Beziehung von Raum und Klang.
Vernissage: Peter Möbus „Imprints of War“ mit Rudolf Seidel an der Orgel
Samstag, 06.06. | 16:00 Uhr | St. Heribert
In seinem Gemäldezyklus „Imprints of war“ setzt sich der Künstler mit zerrissenen Landschaften nach dem 1. Weltkrieg auseinander. Dafür zieht er historische Fotografien auf große Leinwände und übermalt sie. So entsteht ein spannungsvoller Kontrast aus Objektivität suggerierenden Fotografien und inneren Gefühlsbildern. Untermalt wurde die Vernissage durch das intensive Orgelspiel des bekannten Organisten Rudolf Seidel. Es entstand ein Gesamtkunstwerk aus Raum und Klang.
deutzkultur Abschlussfeier im Pfarrgarten
Sonntag, 07.06. | 14:00 Uhr | Pfarrgarten St. Heribert
Wer beim Singer-Songwriter-Abend noch nicht genug von der süchtig machenden Musik von Toi et Moi bekommen hatte, der konnte sich bei der Abschlussfeier einen Nachschlag holen. Das Duo begleitete uns musikalisch während des entspannten, sonnigen Nachmittags mit Kölsch, Kaffee, Kuchen, herzhaften Leckereien und vielen lockeren Gesprächen
Open-Air an der Drehbrücke
Das Festival vor der schönsten Kulisse Kölns. Mit 9 Bands, auf zwei Bühnen. Am 31. Mai. Das Wetter so abwechslungshaft wie das Programm.
Singer-Songwriter-Bühne
The Tell Tale Hearts
Urban Singer/Songwriter. Das Gitarren-Duo offeriert selbst geschriebene Songperlen, geprägt von großer Gelassenheit und Erfahrung. Mal sehnsüchtig, mal euphorisch – von Englisch zu Deutsch und zurüc
Sebastian Ruin
Singer/Songwriter. Er selbst bezeichnet sich als Singer/Songwriter im funkigen Gewand. Seine Musik ist fröhlich, frisch, frei. Doch auch leise Balladen kann er. Deutsche Liedkunst, die Spaß macht.
Leonora
Pop/Rock. Hier trifft israelische Leidenschaft auf amerikanische East-Coast-Lässigkeit. Die Songs bestechen durch melodischen Reichtum und feingliedrige Arrangements. Großartig.
Jess Morgan
Indie-Folk. Der poetische Indie-Folk der jungen Britin ist an purer Intensität kaum zu schlagen. Mit einer Stimme, die an die ganz Großen erinnert: Susanne Vega oder Joan Baez. Ein kleines Juwel.
Hauptbühne
I-Moll
Pop. Jung, gut, erfahren: Seit 2011 spielen die Südstädter mitreißende Songs, die sie mit Schwung von der Bühne brettern. Dabei greifen sie alles auf, was ihnen gefällt: Pop, Rock, Hip-Hop und Rap. Alle Songs stammen aus der eigenen Feder. Ihre Kompositionen überzeugten schon so manche Wettbewerbsjury. Das Publikum sowieso
The OWs
Folkrock. Das Kölner Trio versteht sich auf gefühlvollen Folk und warmen Indie-Rock. Wer an Bands wie Elbow oder Ben Howard denkt, liegt sicherlich nicht falsch. Filigrane und zarte Passagen wechseln sich mit treibenden Arrangements ab. Immer im Vordergrund: eine außergewöhnliche Stimme mit sehr viel Gefühl, fein modulierend, hoch und warm.
Cosmic Jam
Funk. Der 1970er-Jahre-Funk zurück. Und eine Prise selig machender Soul. Mit ihren grandiosen Grooves und zwingende Rhythmen bringen die Kölner Musiker die eingeschlafensten Füße zum Swingen. Fetzende Bläsersätze, schnittige Keyboardläufe und der relaxte Gesang von Mac Barton verwandeln den Samstagnachmittag in etwas Schweißtreibendes.
Liza & Kay
Deutschsprachiger Folk. Das Duo verzaubert mit deutschsprachigen Liedern über Liebe, Scheitern und Stadtleben. In ihren fein gesponnenen Folksongs breiten sie intim-melancholische Wahrheiten aus und verpacken sie in eingängige, unprätentiöse Melodien. Absolut betörend.
Riddimculcha
Reggae. Jamaica auf der Drehbrücke: Die vielköpfige Formation mixt Roots- und Modern-Reggae und würzt das Ganze mit einem Schuss Ska, Dub und Rocksteady. Das vibriert, das groovt. Die Texte sind politisch und sozialkritisch gefärbt. Es geht um Integrationsprobleme, Überlebenskampf und Bevormundung.