Neun Tage Kultur in Deutz
Die 12. Runde des Deutzer Kulturfestivals bot wieder alles, was das Herz eines Kulturfreundes höher schlagen lässt: Lesung, Kabarett, Kinder-Theater, Jazz, Klassik und am Ende das einzigartige Open Air an der Drehbrücke
Das Programm der Kulturwoche
Poetry Slam im b.o.n.
02.06.14 | Brauhaus ohne Namen
Der Poetry Slam im Brauhaus ohne Namen gehört inzwischen zum guten Ton bei deutzkultur. Daher schickte Alexander Bach, ein alter Hase in der Poetry-Szene und der Herr über den Slam des letzten Jahres, die Wortfechtenden in die fünfte Runde und versprach auch dieses Mal spannungsreiche Wortgewitter, die die Entladung beim Publikum fanden. Wer den Sieg über Gut und Böse mit nach Hause nehmen durfte, entschieden die Zuschauer des wortakrobatischen Spektakels
“Do bes anders”
04.06.14 | Studio m22
Ein Abend für Draußenseiter: Es ging um Außenseiter, Ausgegrenzte, Einzelgänger, Freaks und darum, wie man sich dennoch gut durchs Leben schlagen kann: Während sich der Sänger Guido Renner („Liebeslied aus einer schlechten Zeit“) mit dem Pianisten Volker Rogall eigens die Gestrauchelten und Gestrandeten aus seinem Bertolt-Brecht-Programm vornahm, mischte die Kölner Band Decke Trumm („Do bes anders“) den Abend mit Indie Folk op Kölsch auf. Passend zum druckfrischen Buchtitel „Köln trotz(t) Armut“ lasen Redakteure des Straßenmagazins DRAUSSENSEITER (eigene) Texte zum Thema. Die Moderation übernahm Christina Bacher.
zeitKlang – Liederabend und Lesung
05.06.14 | Studio m22
Das Gesprächskonzert „klingt … interessant“ eröffnete mit dem ersten einer Reihe von zeitKlang-Konzerten eine Komposition aus Liedern und Text, die sich mit dem Verhältnis der Künste untereinander und mit Gehalt und Gestalt moderner Musik, Lyrik, Epik, modernen Theaters, Film und Malerei beschäftigen. Als Gast des Konzertes trug Sabine Bergk aus Berlin eine Auswahl aus ihren Gedichten vor. Im Anschluss an das Konzert traten neben der Dichterin auch die Komponisten in eine Podiumsdiskussion mit dem Publikum
Singer-Songwriter-Abend
07.06.14 | Studio m22
Interkultureller Abend mit musikalischer Sprachenvielfalt: Vier Singer/Songwriter entführten mit eigenen poetischen Songs auf eine bunt gemischte Sprachreise. Die mitreißenden Reisebegleiter dieses Abends waren: Toi et Moi in Französisch, Hidir Kalay in Türkisch, Mabloni in Englisch und Robin Duns in Deutsch.
Grigory Berstein
08.06.14 | St. Heribert
Der bildende Künstler Grigory Berstein lebt und arbeitet seit 1991 in Köln. Seine Ausstellung TRANS-FORMATION zeigt in der Kirche St. Heribert sieben großformatige Bilder und ein kinetisches Objekt. Alle Arbeiten stehen im Bezug zum Thema Transformation/Verwandlung und sprechen auf stille Weise von dramatischen und doch auch erlösenden Veränderungen. Die Ausstellung wurde mit einer Einführung des Kölner Künstlers Reinhard Mundt eröffnet. Sie läuft bis zum 07. September.
Comedy Club im b.o.n.
10.06.14 | Brauhaus ohne Namen
Mit Marco Engels holte deutzkultur für diesen Abend „Die Blechtrommel von Köln“ auf die Bühne. Der junge deutsche Stand-up-Comedian erreichte schon im Alter von 4 Jahren seine Größe von 1,75 m. Und auch sonst kam er schnell groß raus: Sein erster Film wurde nie veröffentlicht, das Tal der Tränen durchwanderte er knietief im Alkohol und sein Schuldenberg wird alljährlich am 11.11. um 11.11 Uhr in der Altstadt Kölns von seinen Gläubigern bestiegen. Der ambitionierte 1. FC-Fan lädt Sie ein, den Höhen und Tiefen seines (Familien)-Lebens zu folgen.
Musikalisch-literarischer Abend über die Sehnsucht
11.06.14 | St.-Johannes-Kirche
“Oh, hätt ich Flügel”. Die Sängerin Katharina Engels, der Vorleser Michael Harkämper und der Pianist Manfred Schümer haben Texte und Lieder ausgesucht, die die unerfüllte Liebe zum Inhalt haben, aber auch die Erinnerung an glücklichere Zeiten. Es war ein Abend voller Sehnsucht und Melancholie. Einfach herzzerreißend schön.
Open-Air an der Drehbrücke
Das Festival vor der schönsten Kulisse Kölns. Mit 9 Bands, auf zwei Bühnen.
Singer-Songwriter-Bühne
Robin Duns
hat sich dem klassischen Songschreiben verschrieben. Im besten Sinne.
Steve Next Door
ist der Liebe wegen mit seiner Gitarre im Gepäck nach Köln gezogen. Die Gitarre hat er noch und spielt mit ihr „Love Songs, Hate Songs“.
BenTai and the Remedy
Da tönten Rockattitüden neben Hip-Hop-Anklängen, Klezmer und Funk gaben sich die Hand, um sich mit Soul zu verneigen.
Tom Words
Seine Songs sind emotionale Momentaufnahmen, die dennoch ganze Geschichten in der Tradition amerikanischer Songwriter erzählen.
Hauptbühne
Memoria
Reggae. Die sieben multikulturellen Kölner – sie haben ihre Wurzeln in Peru, Venezuela, Rumänen und Deutschland – verschmelzen Reggae, Latin, Ska und Dancehall zu einem pulsierenden Klangerlebnis. Seit drei Jahren touren die jungen Musiker schon durch hiesige Gefilde und bringen die Bühnen zum Schwingen.
Almrausch
Pop’n Polka. Oberkrainer-Musik mit melodischem Rock vereint! Geht das? Ja, das geht. Und wie. Die Kölner Band Almrausch interpretiert Klassiker wie „I Was Made for Lovin‘ You“ der Hard-Rock-Band Kiss oder auch die FC-Hymne auf ihre ganz eigne Art. Mit Trompete, Posaune, Klarinette, Akkordeon und Gesang. Sie selbst bezeichnen es Pop’n Polka.
mjuix
Elektro-Indie-Pop. mjuix, die Band um die charismatische Sängerin Tru D. Mjuic, gibt sich mit ihren Drei-Minuten-Pop-Hymnen die Ehre. Die Leipziger vereinen 80er-Jahre-Synthie-Pop mit aktuellen Disco-Funk-Rhythmen. Musik, die sich ins Kleinhirn bohrt und dabei die Beine zum Zucken bringt.
Trace
Garage-Rock. Die Kölner Band Trace klingt vintage im besten Sinne. Da hört man die Doors und die Stones – oder aktueller – die Arctic Monkeys oder Libertines. Ihre Lieder sind kurze, prägnante Statements, mal lässig hingeschmettert, mal fein akzentuiert. Immer auf den Punkt, immer direkt ins Ohr.
TUF
Hausfrauen-Reggae. Die vier Musiker haben sich in den letzten Jahren den Ruf einer Party-Combo der Extraklasse erspielt. Wie? Sie nehmen Hits und Evergreens wie “Stayin’ Alive” von den Bee Gees und jagen sie durch den musikalischen Teilchenbeschleuniger. Garniert wird das Ganze mit einer fulminanten Bühnenshow. Sie nennen es Hausfrauen-Reggae. Wir nennen es Spaß pur.