Zeitraum: 19. Juni bis 5. September
Ort: Kirche St. Heribert, Deutzer Freiheit
Wann: Öffnungszeiten der Kirche (außer zu den Gottesdiensten)
Ende des 16. Jahrhunderts entwickelte sich in Europa eine besondere Form des Stilllebens: die Vanitas-Malerei. Die Darstellung lebloser Gegenstände wie Schädel, welkende Blumen oder erlöschende Kerzen verweist auf die Vergänglichkeit des irdischen Lebens und betont so das Heilsversprechen des Christentums. Unsere materiellen Besitztümer vergehen, unser Leben ist endlich, Rettung können wir in Gott suchen und finden.
Die Bilder von Jutta Dunkel lassen sich als Vanitas-Stillleben lesen. Die feinsinnigen Zeichnungen zeigen Früchte, ein klassisches Stillleben-Motiv, im organischen Verfall. Doch statt die eigene Vergänglichkeit als Bedrohung wahrzunehmen, rufen ihre Werke dazu auf, sich positiv mit der uns gegebenen Zeit auseinanderzusetzen. Ihre Vanitas-Bilder regen eine aktive gedankliche Teilnahme an im Sinne einer Meditation über sich und die Schönheit des Augenblicks. Die abstrakt wirkenden Formen spielen dabei bewusst mit unserer Wahrnehmung. Sie geben keine klare Antwort und verführen beim Betrachten zu spielerischen Interpretationen. Was sehe ich? Frucht, Fleisch, Geschlecht, Blüte? Ist es schön oder abstoßend? So erhält jeder Daseinszustand Bedeutung, eine persönliche, geschichtliche und ästhetische.
Mit der Ausstellung laden wir Sie dazu ein, in dem ruhigen und vom Trubel abgeschirmten Kirchenraum von St. Heribert über Schönheit und Vergänglichkeit zu meditieren.